„Arbeit der Beratungsstellen ein wesentlicher Erfolgsfaktor“. Vielfältige Aktionswoche der Migrationsberatungsdienste
Wie schon in den vergangenen Jahren haben die Trägerverbände und die MBE-Beratungsstellen im Rahmen einer Aktionswoche der bundesgeförderten Programme im Bereich Migration, Integration und Flucht ihre Arbeit vorgestellt.
Die Öffentlichkeitsarbeit gehört zu einem der Aufträge der MBE. Den Trägerverbänden und den Beratungsstellen vor Ort ist es ein wichtiges Anliegen, ihre Beratungsarbeit vorzustellen und deren hohe Wirksamkeit zu veranschaulichen. Daher fand auch in diesem Jahr bundesweit vom 29. September bis 3. Oktober 2025 wieder eine Aktionswoche der Migrationsdienste statt. Zu den Aktivitäten der Beratungsstellen gehörten öffentliche Veranstaltungen, Workshops, Tage der offenen Tür sowie Gespräche mit Bundestagsabgeordneten. Darüber hinaus stellten zahlreiche Kurzvideos und Beiträge in den Sozialen Medien die Beratungsarbeit der Migrationsdienste vor. Die Beratungsstellen erklärten dabei, wie die Migrationsberatung funktioniert und in welchen Netzwerken sie mit den Kommunen und Behörden zusammenarbeiten.
Fach- und Jubiläumsveranstaltungen
In Hamburg beging die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW) mit einer Jubiläumsveranstaltung am 29. September 2025 gemeinsam mit den Beratungsstellen von MBE und JMD das 20-jährige Bestehen der Programme. Mareike Grewe von der AGFW bekundete: „Die Arbeit der Beratungsstellen ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor dafür, dass zugewanderte Menschen in Hamburg Fuß fassen. Egal ob Wohnungssuche, Sprachkurse, Jobsuche oder rechtliche Fragen – wer in einem anderen Land neu anfangen muss, braucht professionelle Unterstützung.“ An der Veranstaltung nahmen neben Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung und Kooperationspartnerinnen und -partnern auch die Bürgerschaftsabgeordneten Michael Gwosdz, Parica Partoshoar (beide Grüne), Hila Latifi (Linke) und Baris Önes (SPD) teil.

Jubiläumsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Hamburg am 29.9.2025, © AGFW Hamburg
In Düsseldorf lud die Diakonie RWL unter dem Motto „Brücken der Begegnung“ zu einer Jubiläumsveranstaltung zu 20 Jahren MBE und JMD ein, an der rund 70 Expertinnen und Experten aus Praxis, Politik und Wissenschaft teilnahmen. Elena Vorlaender-Badjie, Referentin bei der Diakonie RWL, erläuterte, die zu feiernden Brücken seien „Brücken aus Vertrauen, aus Dialog, aus Solidarität – gebaut von vielen engagierten Beraterinnen und Beratern, von Trägern, Ehrenamtlichen und natürlich von den Ratsuchenden selbst.“ Eine Jubiläumsveranstaltung organisierten AWO, Caritas, Diakonie und DRK auch in Radolfzell (Landkreis Konstanz) im Rahmen der Interkulturellen Woche am 9. Oktober 2025. Nach einem fachlichen Impuls, der die Arbeit der Migrationsberatungen vorstellte, stand die abschließende Podiumsdiskussion, an der auch mehrere Zugewanderte teilnahmen und ihre Erfahrungen schilderten, unter der großen Frage „Wie wollen wir unsere Zukunft als Gesellschaft gemeinsam gestalten?“.
Werben für die Arbeit der Migrationsberatung
In Osnabrück haben unter anderem AWO, Caritas und Exil e.V. während der Aktionswoche in der Innenstadt bunt geschmückte Fahrräder mit Plakaten aufgestellt, die aufzeigen, wie die Migrationsberatung Teilhabe fördert und zugewanderte Menschen unterstützt. Bereits am 11. September haben MBE und JMD in Kaiserslautern in einem Interkulturellen Café auf ihre Arbeit aufmerksam gemacht. In Viernheim (Landkreis Bergstraße) stellte Lernmobil Viernheim e.V. mit einem Stand die Angebote der Migrationsberatung vor. Auch in Marburg, in Mainz, in Bühl (Landkreis Rastatt) und in Rosenheim waren die regionalen Migrationsberatungsstellen auf den zentralen Innenstadtplätzen präsent und erläuterten Interessierten ihre Arbeit. In Potsdam wiederum hatten die Migrationsberatung der Diakonie, die Volkshochschule und die Stadt- und Landesbibliothek am 29. September gemeinsam vor dem Bildungsforum zu einem Austausch auf dem „Roten Sofa“ eingeladen. Der Fokus der Aktion unter dem Motto „Sprache ist der Schlüssel zur Integration“ lag einerseits auf der Sprachförderung. Zugleich diskutierten die Mitarbeitenden der Verbände mit Interessierten und Gästen über die Bedeutung der Migrationsberatung.
Unter dem Motto „Dialog und Beteiligung statt Ohnmacht und Ausgrenzung“ lud das Diakonische Werk Eichsfeld-Mühlhausen zu einem Tag der offenen Tür in seiner Regionalstelle in Leinefelde ein. Tage der offenen Tür organisierten außerdem MBE und JMD in Friedrichshafen (Bodenseekreis), die MBE von L'amitié e.V. in Gotha, die Diakonie in Burgstädt (Landkreis Mittelsachsen) sowie die Deutsche Jugend aus Russland und die Landesgruppe BW der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland in Stuttgart. Bei diesen und weiteren öffentlichen Veranstaltungen stellten die Verbände die Beratungsangebote vor. Zugleich bestand Gelegenheit zu Austausch und Vernetzung zwischen Verbänden, Politik und Netzwerkpartnerinnen und -partnern. In Mühlacker gestaltete die MBE von miteinanderleben e.V. am 26. September gemeinsam mit der Stadtverwaltung das Eröffnungsprogramm der Wanderausstellung „(An-)gekommen“. Im Rahmen der Veranstaltung schilderten Ratsuchende ihre Erfahrungen mit der MBE.
In Hagen richtete sich der Aktionstag der AWO-Beratungsdienste insbesondere an die kommunale Politik. Dabei wurden unter anderem anhand von Beratungsfällen veranschaulicht, welchen Beitrag die Angebote zur sprachlichen, beruflichen und sozialen Integration leisten. Zu den Teilnehmenden gehörte auch der designierte Hagener Oberbürgermeister Dennis Rehbein (CDU). Bereits am 1. September hatte der Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr in Mayen (Landkreis Mayen-Koblenz) die Arbeit seiner Migrationsfachdienste mit einer Veranstaltung vorgestellt, an der unter anderem die rheinland-pfälzischen Landtagsabgeordneten Susanne Müller (SPD), Anette Moesta und Torsten Welling (beide CDU) sowie die Bundestagsabgeordnete Corinna Rüffer (Grüne) teilnahmen. Neben Fachkräften, die Einblicke in die Aufgaben boten, brachten auch zugewanderte Menschen ihre Perspektiven ein und schilderten die Bedeutung der Unterstützung durch die Migrationsfachdienste.

Aktionstag des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr in Mayen, © Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V.
Gespräche mit Abgeordneten
Hessen und Rheinland-Pfalz: In Offenbach überreichte die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Stadt und Kreis Offenbach der hessischen Landtagsabgeordneten Nadine Gersberg (SPD) ein Positionspapier zur Sicherung der Finanzierung der MBE. In Kassel trafen sich die Trägerverbände von MBE und JMD zu Gesprächen mit dem Bundestagsabgeordneten Boris Mijatović (Grüne) sowie mit MdB Daniel Bettermann (SPD). In Fulda wiederum tauschte sich die AWO mit MdB Michael Brand (CDU), der auch parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Familie ist, über die aktuellen Fragen der Beratungsdienste aus. In Koblenz sprach die AWO mit Thorsten Rudolph, dem haushaltspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion über die Bedeutung der MBE.
Nordrhein-Westfalen: In Düsseldorf organisierten die Träger der Migrationsberatung am 29. September 2025 ein Fachgespräch zum Thema „Die Migrationsberatung und ihre Rolle in der aktuellen Flüchtlingsdebatte“, an dem unter anderem Thomas Jarzombek, CDU-Bundestagsabgeordneter und parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung, teilnahm. In Ratingen führten die Verbände ein Gespräch mit MdB Kerstin Griese (SPD), die auch Parlamentarische Staatssekretärin im Arbeits- und Sozialministerium ist. Mit Serap Güler, CDU-Bundestagsabgeordnete und Staatsministerin im Auswärtigen Amt, tauschten sich mehrere Träger in Köln aus, während in Hamm AWO und DRK die Beratungsangebote mit MdB Michael Thews (SPD) diskutierten. In Münster waren die Beratungsstellen mit den Bundestagsabgeordneten Sylvia Rietenberg (Grüne) und Svenja Schulze (SPD) im Austausch. Weitere Gespräche mit Bundestagsabgeordneten von CDU und Linken sind dort für die kommenden Wochen geplant. Im Kreis Gütersloh traf sich das Netzwerk der Migrationsfachdienste mit MdB Schahina Gambir (Grüne). In Lippstadt hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Oliver Pöpsel die Migrationsdienste der AWO besucht und sich über ihre Arbeit informiert.
Thüringen und Sachsen: Der Paritätische Brandenburg und die Beratungsstellen von Kontakt Eberswalde e.V. und BBAG – Bildung, Begegnung, Austausch – gemeinsam e.V. (Potsdam) diskutierten Mitte September in Eberswalde mit MdB Stefan Zierke (SPD) die Arbeit der Migrationsberatung, während die AWO in Weimar die Situation und Aufgaben der Beratungsangebote mit dem Bundestagsabgeordneten Bodo Ramelow (Linke) besprach. Der Paritätische Thüringen und die Beratungsstelle von THEPRA Thüringen tauschten sich in Erfurt mit den Landtagsabgeordneten Wolfgang Weißkopf (CDU), Katja Maurer (Die Linke) und Ralph Hutschenreuther (BSW) über die Arbeit der MBE aus. In Leipzig war die Diakonie mit MdB Paula Piechotta (Grüne) im Gespräch.
Schleswig-Holstein und Bremen: In Preetz (Kreis Plön) hatte die AWO die Bundestagsabgeordnete Sandra Carstensen (CDU) zu einem Gespräch eingeladen. In Flensburg wiederum war MdB Mayra Vriesema (Grüne) bei der AWO zu Gast. In Bremen sprach die Diakonie mit der Bundestagsabgeordneten Kirsten Kappert-Gonther (Grüne). In Mölln hatte die Diakonie im Kreis Herzogtum Lauenburg am 27. September zu einem Austausch geladen. Nachdem die Arbeit der verschiedenen Beratungsangebote an verschiedenen Stationen vorgestellt worden war, vertiefte die abschließende Diskussionsrunde die Fragen der Finanzierung der verschiedenen Bereiche. An der Veranstaltung nahmen der Landrat des Herzogtums Lauenburg, Christoph Mager (CDU), die Bundestagsabgeordneten Nina Scheer (SPD), Konstantin von Notz (Grüne) und Henri Schmidt (CDU), mehrere Landtagsabgeordnete sowie zahlreiche Netzwerkpartnerinnen und -partner und Mitarbeitende teil.
Niedersachsen: Das DRK in Cloppenburg tauschte sich mit MdB Silvia Breher (CDU) über die Arbeit der MBE aus. In Oldenburg traf sich IBIS e.V. mit MdB Alaa Alhamwi (Grüne), Gespräche mit Bundestagsabgeordneten von CDU, SPD und Linken werden noch folgen. In Braunschweig besprachen sich Beratende von MBE, JMD und Asylverfahrensberatung mit dem Bundestagsabgeordneten Christos Pantazis (SPD). Die AWO in Emden organisierte eine Offene Woche, bei der unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, des Jobcenters und der Arbeitsagentur zu Besuch waren. In diesem Rahmen fand auch ein Gespräch mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff über die Beratungsangebote statt.
Berlin: Bei BOX66 waren MdB Pascal Meiser (Linke) sowie mehrere Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses zu einem Politischen Frühstück zugegen. Außerdem besprach die Beratungsstelle GIZ Berlin mit MdB Helmut Kleebank (SPD) die Herausforderungen und Tätigkeiten der MBE.
Bayern und Baden-Württemberg: In Nürnberg luden die Beratungsstellen am 29. September Menschen mit Migrationsgeschichte sowie Politikerinnen und Politiker zu einem offenen Austausch ein. An vier Thementischen konnten Abgeordnete mit Beratenden der verschiedenen Programme und Ratsuchenden ins Gespräch kommen. Aus dem Bundestag nahmen die Abgeordneten Michael Frieser (CSU) und Gabriela Heinrich (SPD) teil, darüber hinaus waren auch mehrere Landtagsabgeordnete zugegen. In Offenburg (Ortenaukreis) trafen sich die Migrationsberatungsdienste von MBE und JMD mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Johannes Rothenberger zum Austausch über ihre Arbeit und aktuelle Herausforderungen.
Berichte und Materialien von Verbänden (Auswahl)
Diakonie Rheinland Westfalen Lippe, Held*innen der Migrationsarbeit, Bericht vom 10. Oktober 2025
Medienberichte (Auswahl)
„Mit starken Migrationsdiensten gelingt gutes Zusammenleben“, in: Domradio vom 25 September 2025
Kürzungen bedrohen Integrationsarbeit, in: Frankfurter Rundschau vom 17. September 2025
Rückblick auf die Aktionswoche 2024
Fotonachweis
Das Titelbild wurde bei der Jubiläumsveranstaltung der Diakonie RWL in Düsseldorf aufgenommen. © Celina Winter/Diakonie RWL