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„Arbeit der MBE wichtiger denn je.“ Aktionswoche der Migrationsberatung mit vielen Veranstaltungen und Gesprächen

Die Migrationsberatungsdienste sind wichtige Akteure im kommunalen Integrationsgeschehen und agieren dabei in einem breiten Netzwerk. Regelmäßig stellen die lokalen Beratungsstellen ihre Arbeit öffentlich vor.

Zwischen dem 16. und dem 20. September 2024 organisierten die Träger der Freien Wohlfahrtspflege sowie der Bund der Vertriebenen (BdV) unter dem Motto #AnkommenUnterstützen eine Aktionswoche, in der sie die Arbeit der bundesweit geförderten Programme im Bereich Migration, Integration und Flucht vorgestellt haben. Bereits in den vergangenen Jahren hatten die Träger jeweils im September Aktionstage oder -wochen durchgeführt. In diesem Jahr gaben die Träger die Migrationsberatung in vielfältigen Veranstaltungen sowie in den sozialen Netzwerken wieder umfassende Einblicke in ihre Arbeit.

Im Kreis Lörrach (Baden-Württemberg) berichteten Berater*innen von Diakonie, Caritas und DRK beim Aktionstag von ihrer Beratungsarbeit. Dort haben die MBE-Einrichtungen im Jahr 2023 mit nur 3,1 Vollzeitstellen 920 Familien oder Einzelpersonen beraten. Christina Hopfner, die Fachbereichsleiterin Migration der Diakonie im Kreis Lörrach, berichtete in einem Video von der MBE-Arbeit: „Und es ist wirklich so, dass die allermeisten Menschen, die hier nach Deutschland kommen, die wollen das gleiche wie jeder von uns. Sie wollen eine Wohnung, sie wollen Arbeit, sie wollen, dass ihre Kinder eine gute Schulbildung haben und sie wollen von ihrem Verdienst einigermaßen leben können.“ Es sei das Ziel der Beratung der MBE, „dass die Menschen, die hierher kommen, einfach das schaffen – und somit ja Teil der Gesellschaft werden.“

In Mecklenburg-Vorpommern diskutierten Vertreter*innen der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, Berater*innen und die Landesintegrationsbeauftragte Jana Michael am 18. September 2024 in einer Podiumsrunde. Stephan Krug, Regionalleiter der Caritas Vorpommern, führte dort aus: „Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Migrationsberatung ist ein wichtiges Instrument in der sozialen Infrastruktur, sie ist das Scharnier zur Integration, weil sie Teilhabe fördert und Polarisierung verringert. Hier darf der Staat nicht sparen.“

Im Paul Gerhardt Stift zu Berlin fand am 1. Oktober 2024 der Aktionstag der Migrationsberatungsstellen Berlin-Mitte statt, an dem unter anderem auch die Bundestagsabgeordneten Hanna Steinmüller (Grüne) und Annika Klose (SPD) teilnahmen. In interaktiven Workshops wurden die Lebensrealitäten von neu in Deutschland lebenden Migrant*innen sowie die ihnen begegnenden Herausforderungen und strukturellen Hürden veranschaulicht. MBE-Beraterin Marlene Sachse erläuterte: „Die Arbeit der MBE ist in Zeiten globaler Instabilität wichtiger denn je. Ich verstehe mich als Türöffnerin, die sich für die Klient:innen individuell einsetzt. Der Aktionstag hat erneut gezeigt, wie entscheidend umfassende Unterstützung für die erfolgreiche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist.“

In Stuttgart luden die LIGA der Wohlfahrtspflege und die Abteilung Integrationspolitik der Landeshauptstadt Stuttgart am 16. September 2024 zu einem gemeinsamen Fachtag, der sich in Impulsvorträgen und Podiumsdiskussionen mit der unverzichtbaren Rolle von MBE und JMD für eine gelungene Integration vor Ort auseinandersetzte. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch ein Kurzfilm präsentiert, der die lokale Arbeit der Migrationsberatung ausführlich darstellt. In Kassel hatte ein ähnlicher von Beratungsstellen und Kommune gemeinsam veranstalteter Fachtag bereits am 11. Juli 2024 stattgefunden.

In Karlsruhe-Oberreut präsentierte sich die Beratungsstelle der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) auf einem Stadtteilfest, in Hannover lud die Beratungsstelle der LmDR zu einem Tag der offenen Tür ein, bei dem viele Gespräche mit Akteuren der Migrationsarbeit in Hannover geführt wurden.

MBE-Aktionstag beim Stadtteilfest in Karlsruhe-Oberreut mit den MBE-Beraterinnen Anna Scheifel (links) und Tamila Schreiber von der LmDR

An verschiedenen Orten organisierten die Träger der MBE-Stellen Gespräche mit Bundespolitiker*innen, um sich mit ihnen über die Beratungs- und Netzwerkarbeit auszutauschen und sie für die Notwendigkeit einer weiteren Förderung zu sensibilisieren. Schon im August 2024 sprachen Diakonie, Caritas und Flüchtlingshilfe Rebland in Offenburg mit dem Bundestagsabgeordneten Stefan Kaufmann (CDU). In Villingen-Schwenningen tauschten sich Vertreter*innen der Wohlfahrtsverbände mit Thorsten Frei, dem Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, aus. Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. (Mitglied im Paritätischen) hatte in Dachau den Bundestagsabgeordneten Michael Schrondi (SPD) und in Geretsried den Bundestagsabgeordneten Karl Bär (Grüne) zu Gast. In Reutlingen führten Caritas und Diakonie ein Pressegespräch mit den Bundestagsabgeordneten Michael Donth (CDU), Martin Rosemann (SPD) und Beate Müller-Gemmeke (Grüne), während in Radolfzell Migrationsberater*innen von AWO, Caritas, Diakonie und Rotem Kreuz mit den MdB Lina Seitzl (SPD) und Andreas Jung (CDU) diskutierten.

Die Bonner Träger der Migrations- und Flüchtlingsarbeit sprachen im Haus Mondial mit der SPD-Abgeordneten Jessica Rosenthal. In Regensburg tauschten sich die Träger von MBE und JMD bei einem politischen Frühstück mit den Bundestagsabgeordneten Stefan Schmidt (Grüne) und Ulrich Lechte (FDP) aus. Die Berater*innen erläuterten die wachsenden Herausforderungen angesichts steigender Beratungszahlen. So berichteten etwa Natalia Rutz und Yuliya Wiegel von der LmDR, dass sie seit Frühjahr 2022 unzählige Schutzsuchende aus der Ukraine zusätzlich beraten hätten.

Bei der AWO in Nienburg war die SPD-Abgeordnete Marja-Liisa Völlers zu Besuch, bei der AWO in Chemnitz neben weiteren Lokalpolitiker:innen der Bundestagsabgeordnete Carlos Kasper (SPD). MBE und JMD der Diakonie Düsseldorf sprachen mit der Abgeordneten Zanda Martens (SPD). Die AWO in Hamburg diskutierte im AQtivus Integrationscenter (St. Georg) mit MdB Christoph de Vries (CDU), das DRK in Münster tauschte sich mit den beiden CDU-Bundestagsabgeordneten Stefan Nacke und Henning Rehbaum aus. In Espelkamp gaben MBE und JMD den Abgeordneten Oliver Vogt (CDU) und Frank Schäffler (FDP) einen Einblick in ihre Arbeit, in Groß-Gerau sprachen Berater*innen von MBE und JMD mit der Bundestagsabgeordneten Melanie Wegling (SPD). Die AWO in Essen lud die Abgeordneten Sebastian Fiedler (SPD) und Matthias Hauer (CDU) zu einem Austausch ein. Beim Aktionstag von DRK und AWO in Hamm waren die SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Thews und Oliver Kaczmarek zu Besuch. Die Caritas Minden tauschte sich mit der Abgeordneten Schahina Gambir (Grüne) aus.

Bei der Diakonie Münster war Maria Klein-Schmeink, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, zu Besuch, bei der Diakonie Heidelberg der CDU-MdB Moritz Oppelt und bei der AWO in Neuwied die Abgeordnete Sandra Weeser (FDP). In Braunschweig informierten sich die Abgeordneten Christos Pantazis (SPD) und Anikó Glogowski-Merten (FDP) bei der Caritas über die Arbeit von MBE und JMD. In Witten sprachen Vertreter*innen von Caritas, Diakonie und AWO, die im Ennepe-Ruhr-Kreis Migrationsberatung anbieten, mit MdB Axel Echeverria (SPD). Dominik Spanke, Vorstand der Caritas Ruhr-Mitte, erklärte dabei: „Wir sind vor Ort ein wichtiger Hebel für eine gelingende Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft. Wir stehen gemeinsam für Integration statt Ausgrenzung“.

Für die Diakonie in Schleswig-Holstein hielt Landespastor und Diakonievorstand Heiko Naß in einer Pressemitteilung fest: „Entgegen aller populistischen Forderungen nach Ausgrenzung sollten wir uns darauf konzentrieren, Geflüchtete zu integrieren und Teil unserer Gesellschaft werden zu lassen. Wie das geht, zeigen tagtäglich die Mitarbeitenden der Migrationsberatungsstellen und Jugendmigrationsdienste.“ Das Ergebnis dieser Beratungsarbeit seien überwiegend Erfolgsgeschichten. Zugleich würde die Beratung die Kommunen entlasten, Naß forderte „Bund und Land auf, diese wichtige Arbeit auch künftig auskömmlich zu finanzieren“.

Hinweis

Die vorgestellten Berichte sind nur eine Auswahl der vielfältigen Aktionen und zahlreichen Gespräche der Beratungsstellen und Trägerverbände. Für weitere Hinweise sind wir sehr dankbar (per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).

Medienberichte (Auswahl)

Migrationsberatung in Offenburg: Der Bedarf steigt, aber die Finanzierung bröckelt, in: Badische Zeitung vom 14. August 2024 [Paywall]

Pockinger Migrationsberatung unterstützt Zuwanderer bei ihren ersten Schritten in Deutschland, in: Passauer Neue Presse vom 25. August 2024 [Paywall]

Migrationsberatung fördert Integration, in: Frankfurter Neue Presse vom 12. September 2024

Werben um mehr Gelder für Migrationsberatung in Alzey, in: Allgemeine Zeitung vom 18. September 2024

Migrationsberatende sorgen sich um ihre Zukunft, in: Eßlinger Zeitung vom 19. September 2024

Migrationsberatung in Stadt und Kreis Offenbach beklagt Unterfinanzierung, in: op-online.de vom 19. September 2024

Im Bereich Migration und Flucht werden die Gelder rund um Nürtingen knapp, in: Nürtinger Zeitung vom 20. September 2024 [Paywall]

Berater fürchten Kürzungen, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 20. September 2024 [Paywall]

Sandra Weeser (FDP) besucht Neuwieder Migrationsberatungsstelle der AWO, in: NR-Kurier vom 21. September 2024

Beflügelnde Hilfe für Migranten, in Gießener Allgemeine vom 22. September 2024

Caritas warnt: Migrationsdienste im Bundeshaushalt unterfinanziert, in: regionalHeute vom 23. September 2024

Migrationsberatung im Kreis Lörrach: Erfolgsgeschichten trotz knapper Mittel, in: Badische Zeitung vom 25. September 2024 [Paywall]

Migrationsberatung wichtiger denn je, in: Neues Ruhrwort vom 26. September 2024

Stark unter Druck: Nürnberger Migrationsdienste fordern dringend mehr Geld, in: Nürnberger Nachrichten vom 5. Oktober 2024 [Paywall]

So kann Integration gelingen, in: Singener Wochenblatt vom 7. Oktober 2024

Migrationsberatung in Bingen mit vielen Fragen konfrontiert, in: Allgemeine Zeitung vom 7. Oktober 2024 [Paywall]

Kürzungen bei Migrationsberatung: Verbände schlagen Alarm, in: Main-Spitze vom 26. Oktober 2024 [Paywall]

Berichte von Verbänden (Auswahl)

Diakonie Schleswig-Holstein, Integration statt Ausgrenzung – Migrationsberatung wirkt!, Meldung vom 17. September 2024

Diakonie An Sieg und Rhein, Migrationsberatung stärken, Zusammenhalt fördern, Pressemitteilung vom 17. September 2024

Diakonie Reutlingen, Bundespolitik trifft auf Migrationsberatung, Bericht vom 17. September 2024

LIGA MV, Aktionstag der Migrationsberatung: LIGA MV fordert Stärkung statt Abbau wichtiger Beratungsstrukturen für Zugewanderte, Pressemitteilung vom 18. September 2024

Wir sind Parität, Die Migrationsberatung als zentrales Scharnier für die Arbeitsmarktintegration, Blogbeitrag vom 20. September 2024

Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg, „Wir sind systemrelevant und stärken den gesellschaftlichen Frieden“, Pressemitteilung vom 25. September 2024

Caritas Bonn, Zukunft der Migrations- und Flüchtlingsarbeit, Beitrag vom 30. September 2024

Paul Gerhardt Stift zu Berlin, Erfolgreicher Aktionstag der Migrationsberatungsstellen Mitte im Paul Gerhardt Stift, Pressemitteilung vom 1. Oktober 2024

Fotonachweise

Bild 1 und 2: Die Verwendung der Fotos erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Paul Gerhardt Stiftes zu Berlin. Für diese Fotos: © Paul Gerhardt Stift zu Berlin/Tobias Dombrowski

Bild 3: Die Verwendung des Fotos erfolgt mit freundlicher Genehmigung der MBE-Beratungsstelle der LmDR in Karlsruhe. Für dieses Foto: © MBE Karlsruhe LmDR e.V.



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