Familienleistungen

In Deutschland haben neben deutschen Staatsangehörigen folgende Personen Anspruch auf Kindergeld:

• Personen aus der EU und dem EWR (Europäischer Wirtschaftsraum)
• Personen aus Staaten, mit denen ein entsprechender Vertrag besteht (Türkei, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro, Kosovo, Algerien, Marokko, Tunesien)

Darüber hinaus haben Personen mit folgenden Aufenthaltstiteln Anspruch auf Kindergeld:

• Niederlassungserlaubnis
• Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EU
• Blaue Karte EU
• Aufenthaltserlaubnis mit Erlaubnis der Erwerbstätigkeit (beachte die Ausnahmen unten)

Nicht berechtigt sind Personen mit:

• Aufenthaltserlaubnis für ein Studium
• Aufenthaltserlaubnis für eine betriebliche Ausbildung
• Aufenthaltsgestattung
• Duldung

Für jedes Ihrer Kinder bekommen Sie 250 € pro Monat. Das Kindergeld wird unabhängig von Ihrem Einkommen gezahlt. Wenn Sie weitere Sozialleistungen erhalten, z.B. Bürgergeld,  wird Ihnen das Kindergeld allerdings als „Einkommen“ angerechnet.

Das Kindergeld wird an die Person ausgezahlt, in deren Obhut sich das Kind befindet. Lebt das Kind mit beiden Eltern zusammen, können diese bestimmen, wer von ihnen das Kindergeld erhalten soll. Pro Kind wird also nur einmal Kindergeld gezahlt.  

Die Auszahlung des Kindergeldes erfolgt durch die Familienkassen bei den Agenturen für Arbeit.

Kindergeld gibt es grundsätzlich für alle Kinder bis 18 Jahre, also bis zum 18. Geburtstag.

Für Kinder bis 20 Jahre wird Kindergeld gezahlt, wenn sie arbeitssuchend sind.

Für Kinder bis 25 Jahre wird Kindergeld gezahlt, wenn sie eine Ausbildung machen.

Sie müssen das Kindergeld bei der Familienkasse Ihrer Bundesagentur für Arbeit beantragen.

Der Antrag besteht aus den zwei Formularen:

• Kindergeldantrag und
• Anlage Kind

Sie können die Formulare persönlich bei der Familienkasse der Agentur für Arbeit abholen und abgeben oder online ausdrucken und bei der Familienkasse abgeben.

Um Elterngeld zu erhalten, müssen Sie folgende Voraussetzungen erfüllen:

• Sie verfügen über eine Niederlassungserlaubnis, eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EU oder eine sonstige Aufenthaltserlaubnis, die zur Erwerbstätigkeit berechtigt
• Sie betreuen und erziehen Ihr Kind nach der Geburt selbst
• Sie leben mit Ihrem Kind in einem Haushalt zusammen
• Sie sind nicht mehr als 32 Stunden pro Woche berufstätig (nur bei ElterngeldPlus)

Personen mit einer Aufenthaltsgestattung oder einer Duldung haben keinen Anspruch auf Elterngeld oder ElterngeldPlus - es sei denn, sie verfügen über eine Beschäftigungsduldung.

Das Elterngeld beträgt mindestens 300 Euro und höchstens 1800 Euro im Monat. Die Höhe richtet sich nach Ihrem Nettoeinkommen vor der Geburt. Bei einem Nettoeinkommen von:

• 1.240 Euro und mehr erhalten Sie 65 % Elterngeld
• 1.200 - 1.240 Euro erhalten Sie 66 % Elterngeld
• 1.000 - 1.200 Euro erhalten Sie 67 % Elterngeld
• weniger als 1.000 Euro steigt der Prozentsatz schrittweise auf bis zu 100 % an

Wenn Sie gar kein Einkommen hatten, erhalten Sie den Mindestbetrag von 300 Euro.

Das ElterngeldPlus beträgt mindestens 150 Euro und höchstens 900 Euro pro Monat.

Familien mit mehreren kleinen Kindern erhalten zusätzlich einen Geschwisterbonus bzw. einen Mehrlingszuschlag.

Eltern können ab der Geburt eines Kindes bis zu 14 Monate lang Elterngeld und darüber hinaus ElterngeldPlus erhalten. Das Elterngeld wird für Lebensmonate des Kindes gezahlt. Die Eltern können sich untereinander aufteilen, wer wie lange zu Hause bleiben möchte. Ein Elternteil allein kann die Leistung für mindestens zwei und für höchstens zwölf Monate beziehen.

Auch getrennt lebenden Eltern steht das Elterngeld zur Verfügung. Alleinerziehende können die vollen 14 Monate Elterngeld in Anspruch nehmen.

Das Elterngeld muss schriftlich beantragt werden. Die Bundesländer haben hierfür Elterngeldstellen eingerichtet.

Den Antrag auf Elternzeit bis zum dritten Geburtstag müssen Sie spätestens sieben Wochen vor Beginn der Elternzeit bei Ihrem Arbeitgeber einreichen.

Wenn Sie Elternzeit zwischen dem dritten und dem achten Geburtstag Ihres Kindes nehmen wollen, müssen Sie dies 13 Wochen vor Beginn der Elternzeit anmelden.

Während der Elternzeit sind Sie vor einer Kündigung geschützt. Nach Ende der Elternzeit kehren Sie in Ihren alten Job zurück. Unter Umständen darf Ihr Arbeitgeber Ihnen aber auch eine vergleichbare andere Stelle anbieten. Dies ist aber nur erlaubt, wenn Sie dadurch nicht schlechter gestellt werden.